Vortrag 23-3

Donners­tag, den 23. März 2023, 17.30 Uhr, Offene Kirche, Sils

Fried­rich Nietz­sches Silser Aufent­halte (1881–88) im Spie­gel seiner Briefe – Kommen­tierte Lesung von Dr. Mirella Carbone und Joachim Jung

Nietz­sches Silser Briefe bieten span­nende Einbli­cke in seinen Alltag, sein Verhält­nis zu Ort, Bewoh­nern und zur Enga­di­ner Landschaft.

Sieben Sommer hat Fried­rich Nietz­sche in Sils Maria verbracht. Schon bei seinem ersten Sommer­auf­ent­halt 1881 wähnt er sich im „lieb­lichs­ten Winkel der Erde unter­ge­bracht: so still habe ich es nie gehabt, und alle 50 Bedin­gun­gen meines armen Lebens schei­nen hier erfüllt zu sein“. Welche Bedin­gun­gen waren das? Wie sah Nietz­sches Silser Leben aus? Über 300 Silser Briefe und Post­kar­ten sind von ihm über­lie­fert. Sie eröff­nen viel­fäl­tige Einbli­cke in sein Verhält­nis zum Ort, dessen Bewoh­nern und zur Enga­di­ner Land­schaft; sie zeigen einen Menschen, der sich den bana­len Anfor­de­run­gen des Alltags stel­len muss. Zugleich konfron­tie­ren sie uns mit der Ausnah­me­exis­tenz eines Denkers, dem es gelingt, die Schmer­zen der Verein­sa­mung durch jene Glücks­mo­mente schöp­fe­ri­scher Inspi­ra­tion aufzu­wie­gen, die solcher Einsam­keit eben auch entsprin­gen und dank derer Sils zu einem der produk­tivs­ten Arbeits­orte Nietz­sches gewor­den ist. Auch einige neu entdeckte, bisher noch nicht publi­zierte Briefe werden einbezogen.

Eintritt CHF 15.00.
Vorver­kauf: Sils Tourist Infor­ma­tion, T +41 81 838 50 50, sils@engadin.ch, www.sils.ch/events